Seit heute fühl ich mich nicht mehr allein. Das liegt an Martin Sonneborn. Als Liebhaber von Satire und Kabarett habe ich in meiner Jugend in den sechziger Jahren, als der schwarzbraune Mief des Kölschen Klüngels die Republik erstickte und ein früherer KZ-Baumeister als Bundespräsident fungierte, nicht nur Konkret gelesen sondern auch Pardon.


Als Titanic 1982 auf den Markt kam, habe ich den Fernseher angeschaltet, um den „Scheibenwischer“ mit Dieter Hildebrandt nicht zu verpassen. Die ersten fünfzehn Jahre des zweiten Jahrtausends habe ich in Südafrika verbracht: Ohne deutsches Fernsehen und Presseprodukte. Deshalb habe ich vom steilen Aufstieg des Martin Sonneborn vom Redakteur zum Chefredakteur der Titanic bis zum Bundesvorsitzenden der Partei „Die Partei“ und seinen erstaunlichen Wahlkampfaktionen nichts erfahren. Aber dass er es 2014 geschafft hat bei den Europawahlen 2014 0,6 der Stimmen ein Mandat als Abgeordneter für „Die Partei“ zu erhalten wurde selbst in Südafrika bekannt. 2019 wurde er mit nun 2,4 % wiedergewählt. Ein erstaunliches Ergebnis und das liegt wohl an seinen Arbeitsergebnissen, wie etwa seiner Analyse der EU-Außenpolitik gegenüber der Türkei, die er mit einem Biss vorträgt, der an Tucholsky erinnert und in der Sache durchaus angebracht ist.

Martin Sonneborn rettet die Welt

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