Wintersemester 1968/69 – Hauptseminar Dr. Jürgen Gebhardt – Das amerikanische Regierungssystem
Referat von Burkhardt Huck und Rolf Mantler
Der Typus der amerikanischen Partei
US Parteiensystem Mantler-Huck 1968-69
Sommersemester 1969 – Hauptseminar Prof. Dr. Hans Maier – Innerstaatliche Friedensordnung
Referat von Burkhardt J. Huck und Reingard Jäckl
Arbeitsthemen zum Thema:
„Immunisierung“ von Sozialbereichen im modernen Staat:
Der großindustrielle Betrieb als Beispiel
Ich rätsele noch heute, warum Professor Hans Maier die studentischen Hilfskräfte seines Lehrstuhls, Burkhardt Huck und Reingard Jäckl damit beauftragte eine gemeinsame Hauptseminararbeit zu einem Thema zu verfassen, das seinerzeit ein heißes Eisen war, an dem man sich leicht verbrennen konnte. Als er Reingard Jäckl anstellte, war sie möglicherweise noch nicht mit Herbert Röttgen verbandelt, einem Mitglied des SDS, der 1967 in Köln den Trikont-Verlag gegründet und wenig später den Verlagssitz nach München verlegt hat. Der Name stand für die drei Kontinente Asien, Afrika und Lateinamerika, die damals von der „Linken“ als Ausgangspunkt einer weltweiten revolutionären Befreiungsbewegung angesehen wurden. Der Verlag publizierte Schriften radikaler Bewegungen aus der Dritten Welt (Südamerika, Kuba, Afrika, Vietnam) und anderen deutschen Übersetzungen wie etwa des Bolivianischen Tagebuchs von Che Guevara oder von Schriften von Fidel Castro, Ho Chi Min oder des Franzosen Regis Debray. Reingard galt nicht nur als Linke, sondern sie sprach auch offen über die Unfähigkeit des „bestehenden Systems“ einen erneuten Absturz der Bundesrepublik in autoritäre Strukturen zu vermeiden. Sie war ein paar Jahre älter als ich und obwohl wir uns wöchentlich auf der Lehrstuhlkonferenz trafen, kannten wir uns kaum. Sie hielt mich für einen Grünschnabel und als sie mich zum ersten Mal mit meinem Auto sah, guckte sie mich schräg an und sagte: „Sieht aus wie mit eigener Zunge sauber poliert? Bist du etwa ein Analfetischist?“ Dann lachte sie mich an, drehte sich um und ging nach Hause zu ihrem Verleger, der sein Geld mit Raubdrucken der Roten Bibel der Kulturrevolution des großen Vorsitzenden Mao-Tsetung verdiente. Reingard war zuständig für Theorie und ich für Empirie.
Huck - Jäcjkl HS Maier 1969 Immunisierung
Wintersemester 1969/70 – Hauptseminar Dr. Jürgen Gebhardt – Macht und politische Ordnung
Referat von Burkhardt J. Huck „Zum systematischen Anarchismus bei Michael Bakunin“
WS 69-70 Gebhardt Bakunin
Wintersemester 1970/71 – Hauptseminar Prof. Ernesto Grassi – Humanismus und Marxismus
Übungen zur Vorlesung: Gruppenarbeit „Erkenntnisproblematik bei Karl Marx“
Ab 1965 leitete Prof. Grassi das Seminar für Philosophie und Geistesgeschichte des Humanismus der Universität München. Der Lehrstuhl von Prof. Grassi gehörte zu den wenigen, die Gruppenarbeit nicht nur zuließen, sondern auch förderten. Sein Assistent Dr. Günther Hillmann organisierte die Arbeitsgruppen. Meine Gruppe bestand aus vier befreundeten Studenten, die sowohl Philosophie als auch Politische Wissenschaft studierten. Wir hatten alle ein humanistisches Gymnasium besucht, an denen das kommunistische Manifest genau so wenig zum Lehrplan gehörte wie die Geschichte des tausendjährigen Reichs, das nur zwölf Jahre dauerte. Karl Marx war bekannt für seinen Anspruch, er habe Hegels Philosophie vom Kopf auf die Füße gestellt. Deshalb übernahm ich das erste von vier Kapiteln zum Thema. Einen „Umriß der Hegelschen Erkenntnistheorie“.
WS 1970-71 HS Grassi Karl Marx
Der Traum von der absoluten Freiheit :
Eine Studie Bakunin zur Theorie und Praxis von Anarchismus und Terrorismus in Leben und Werk Michail Bakunins.
Diese Arbeit wurde mit einer IBM-Kugelkopfschreibmaschine mit Korrekturband geschrieben. Sie war zwar elektrisch und leiser als eine mechanische, aber noch nicht elektronisch. Es gab weder copy&paste noch Blocksatz. 1870 gab es den ersten Prototyp einer russischen Schreibmaschine.
Die Studie wurde Ende April 1980 im Rahmen der Prüfung zur Erlangung eines Magister Artium maschinengeschrieben und in zehn fotokopierten und handgebundenen Exemplaren an der philosophischen Fakultät der Universität München eingereicht. Die Prüfung bestand aus einer schriftlichen Klausur, einer einstündigen mündlichen Prüfung im Hauptfach sowie zwei mündlichen Prüfungen in den Nebenfächern Philosophie und Geschichte. Die schriftliche Magisterarbeit hat die Aufgabe festzustellen, ob der Applikant die Fähigkeit hat ein begrenztes Feld dem Stand der Wissenschaft entsprechend darzustellen und mögliche Schwachstellen aufzudecken, die dann Thema einer Dissertation sein könnten. Die erforderliche Beurteilung, die sich aus den insgesamt fünf Prüfungen ergibt, muss dabei mindestens „Gut“ sein. Obwohl ich diese Note erreichte, habe ich mich damals nicht für eine akademische Karriere entschieden, aber konnte mit diesem akademischen Abschluss darauf hoffen eine nach BAT IIa besoldete Stelle in einer außeruniversitären Forschungseinrichtung zu finden.
Bakunin Endfassung fürs Druck